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Russlandfeldzug 1812

Das Antlitz eines Krieges

Samstag, 1. Februar 2003 - Roemer- und Pelizaeus-Museum

Im Rahmen der Ausstellung “Napoleon und Alexander” wird sich ein Symposium mit den Umständen und Folgen des großen Krieges zwischen diesen beiden Persönlichkeiten widmen.
Verschiedene Vorträge sollen einen Einblick darüber vermitteln, wie sich der Alltag, die Schlachten aber auch die Folgen des Krieges für die Soldaten darstellten. Dem hohen Anteil an deutschen Soldaten im Russlandfeldzug 1812 wurde mit der Auswahl der Beiträge Rechnung getragen.
Der Programmablauf stellt sich wie folgt dar:

10.00 - 10.15 Uhr

Begrüßung und Einführung in die Thematik

Markus Stein

10.15 - 10.45 Uhr

Der Anteil und die Beteiligung der Rheinbundtruppen am Feldzug 1812
Vorstellung und Gegenüberstellung der aufgestellten Militärkontingente; Vergleich im Stärkeverhältnis zu den übrigen Truppen der  Grande Armee. Kurze Darstellung der Ereignisse an den  verschiedenen Fronten (Bsp. im Süden - Sachsen). Hinweis auf persönliche Aufzeichnungen (Übergang zum weiteren Vortrag Dr. Hemmann ). Verluste allgemein und anhand von Beispielen diverser Regimenter.

Markus Gärtner

10.45 - 11.15 Uhr

Zwei Hildesheimer im Russlandfeldzug 1812 - der Kanonier und der General
Die Armee Napoleons bestand 1812 zum großen Teil aus nichtfranzösischen Korps, darunter verschiedene deutsche Truppen des Rheinbunds sowie Preußens und Österreichs. Zahlreiche deutsche Teilnehmer haben Erinnerungen an ihre Erlebnisse im Russland-Feldzug hinterlassen. Die erste systematische Zusammenstellung dieser Memoiren hat Paul Holzhausen im Jahr 1912 veröffentlicht. Der Vortrag befasst sich mit zwei Teilnehmern in westfälischen Diensten, nämlich H. Wesemann und H. von Hammerstein.

Dr. Thomas Hemmann
Napoleonzeit

11.15 - 11.45 Uhr

Die Schicksale des preußischen kombinierten Ulanen-Regiments
Am Beispiel eines preußischen Truppenteils, der mit Hauptarmee bis nach Moskau marschierte, werden die Ausbildung und Feldzugsvorbereitungen eines Kavallerieregiments den tatsächlichen Erfahrungen im Felde gegenübergestellt. Illustriert wird das ganze durch zahlreiche Augenzeugenberichte von Angehörigen dieses Regimentes.

Oliver Schmidt

11.45 - 12.15 Uhr

Die russische Landwehr (“Opolchenie”) im Feldzug 1812
1. Gründung und Organisation
   a. Die Landwehrbezirke und Gouvernements
   b. Einheiten
   c. Gliederung
2. Erscheinungsbild
   a. Uniformierung und Ausrüstung
3. Kriegseinsatz
4. Verbleib

Alfred Umhey

12.15 - 13.45 Uhr

Mittagspause

 

13.45 - 14.15 Uhr

Die Schlacht von Borodino
Die von Napoleon herbeigesehnte „Entscheidungsschlacht“ kurz vor Moskau zählt zu den blutigsten Kämpfen der Napoleonischen Kriegen. Mittels einiger Augenzeugenberichte soll das Erleben der Soldaten und Offiziere näher gebracht werden.

Markus Stein
Napoleon Online

14.15 - 14.45 Uhr

Nach der Schlacht
Erst nach dem Verschwinden der letzten Pulverdampfschwaden und mit dem Absinken des Adrenalinspiegels wurde den Überlebenden das ganze Ausmaß des Grauens und der Zerstörung bewusst. Nun begann das eigentliche Leiden und die “Bereinigung” des Schlachtfeldes: Verwundete, Tote, Tierkadaver und noch brauchbare Ausrüstungsgegenstände und Waffen mussten geborgen werden. Das Bergen von Verwundeten hatte aber nicht die oberste Priorität. Für viele Betroffene – und für das Jahr 1812 gilt dies ganz besonders – kam eine Verletzung in der Schlacht dem Todesurteil gleich. Am Beispiel des VIII. (westfälischen) Korps soll illustriert werden, welche typischen Erfahrungen die Teilnehmer des Feldzuges von 1812 sammeln mussten. Nach den Schlachten bei Valutina-Gora und Borodino oblag es den Westfalen, die Bereinigung des Schlachtfeldes vorzunehmen.

Jan Friedrich
Königreich Westphalen

14.45 - 15.15 Uhr

Das Los der (deutschen) Kriegsgefangenen
Wer waren die Soldaten, die nach Russland zogen? Wie erlebten sie die Kriegsgefangenschaft? Unterschied sich die Gefangenschaft in napoleonischer Zeit von der, die wir heute kennen?

Peter Schuchhardt
Compagnie d’elite

15.15 - 15.35 Uhr

“Recycling” 1812

Helmut Börner

Referenten

Börner, Helmut

53 Jahre. Diplom-Kulturwissenschaftler.

Friedrich, Jan

30 Jahre. Absolvierte Studium Geschichte und Anglistik an der Universität ”Otto-von-Guericke” Magdeburg mit den Schwerpunkten: Militär-, Mentalitäts- und Politische Geschichte (insbesondere Neuzeit); Abschlussarbeit: ”Die Armee des Königreichs Westfalen und die besondere Bedeutung der Festung Magdeburg in den Jahren 1807-1813/14”. Herausgeber der Internetseite „Das Königreich Westfalen“ (http://www.koenigreich-westphalen.de)

Gärtner, Markus

44 Jahre. Seit den 70er Jahren Beschäftigung und Forschungen zu diversen Themen der napoleonischen Zeit. Veröffentlichungen in der Zinnfigur, Zeitschrift für Heereskunde und  international in Briquet sowie Tradition. 1990 Publikation mit Co- Autor “Westphälisches Militär”. Besondere Interessensgebiete: die deutschen Staaten im Rheinbund mit Schwerpunkt der militärischen Kontigente.

Hemmann,
Dr. Thomas

40 Jahre. Schwerpunkt der Forschungen: Memoiren und Biografien der Napoleonzeit, Rheinbund, Russlandfeldzug 1812. Redakteur der Internetseite www.napoleonzeit.de, u.a. Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Die Zinnfigur".

Schmidt, Oliver

38 Jahre. Schwerpunkt der Forschungen: Die Preußische Armee von 1808 bis 1815. Mitherausgeber der inzwischen eingestellten Zeitschrift “Circulaire”. Zahlreiche Zeitschriftenartikel, Autor des im Januar 2003 erscheinenden Buches “Prussian Regular Infantryman 1808-15”.

Schuchhardt, Peter

43 Jahre alt. Seit 25 Jahren Beschäftigung mit napoleonischer Militärgeschichte, Schwerpunkt die Armeen Frankreichs und der Napoleonidenstaaten. Herausgeber der Compagnie d'Elite-Uniformtafeln. Betreiber der Homepage www.compagnie-d-elite.de

Stein, Markus

41 Jahre. Schwerpunkt der Forschungen: Mentalitätsgeschichte der Kriege von 1792 bis 1815. Herausgeber der inzwischen eingestellten Zeitschrift ”Depesche”. Verantwortlicher Redakteur der Internet-Seite Napoleon Online (www.napoleon-online.de)

Umhey, Alfred

41 Jahre. Interesse an Geschichte seit frühester Jugend. Beschäftigung mit der napoleonischen Epoche seit 1973. Ab 1977 Aufbau eines Uniformarchives. 1985 Wehrdienst im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt (WGM). Ab 1990 freiberufliche Tätigkeit im Bereich Militärgeschichte, Uniformkunde, Modell-und Dioramenbau. 1992-1995 Leiter der Magazine und Depots im WGM. 1995-1997 Geschäftsführer eines Militaria-Auktionshauses. Seit 1997 wieder freiberufliche Tätigkeit mit Schwerpunkt Museums- und Ausstellungskonzeption, Uniformkundliche Fachartikel, historische Veranstaltungen, seit 1990 aktiver Re-enactor der napoleonischen Epoche. 1995-97 Präsident der Napoleonischen Gesellschaft. 1996 Gründungsmitglied der European Napoleonic Society. Seit 1996 Fellow of the International Napoleonic Society (FINS). Z.Zt. Pressesprecher der ENS