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Gardedragoner
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Hinweis zu den Abbildungen: diese lassen sich per Anklicken in einem gesonderten Fenster vergrößern

Generell lässt sich sagen, dass die Gardedragoner von 1806 bis 1815 nahezu die gleiche Uniform getragen haben. Abweichungen im zeitlichen Verlauf werden genannt.

 

 

Große Uniform  (Grande tenue)

Diese Uniform wurde nur zu Paraden oder Festlichkeiten getragen.

Helm

 

Form “à la Minerve”, in Anlehnung an diese antike Figur.
Messingkörper mit Bügel aus dem gleichen Material. Bügel mit gekröntem Adler auf der Vorderseite.
Korpus mit echtem (!) Pantherfell, das auch den Augenschirm bedeckte..
Tief herabreichender Augenschirm aus schwarzem Leder mit Einfassung aus Messing. Die tiefe Absenkung des Augenschirms erforderte vom Soldaten ein Anheben des Kopfes für eine freie Sicht nach vorne.
Schwarzes Roßhaarbüschel an der  Spitze, schwarzes Roßhaar herabhängend an der Hinterseite. In frühen Modellen fiel das Roßhaar von den Seiten herab, gegen Ende des Kaiserreichs jedoch vom hinteren Ende des Bügels.
Messingne Schuppenketten, die unter dem Kinn verschlossen werden konnten.
Scharlachroter Federbusch.

Zeichnung eines Mannschaftshelms der Gardedragoner (Klicken zur Vergrößerung)

Zeichnung eines Mannschaftshelms (Klicken zum Vergrößern)

Vorderseite des Helms der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Rock

 

Schnitt der Gardegrenadiere zu Pferd, in Grün. Grüner Kragen ohne Vorstoß. Weiße Rabatten, unten gerade geschnitten, ohne Vorstoß, mit je 7 kleinen Knöpfen. Unter der rechten Rabatte drei große Knöpfe ohne besonderen Verwendungszweck. Scharlachrote Ärmelaufschläge mit weißer, spitz zugeschnittene Aufschlagpatte, diese mit je 3 kleinen Knöpfen. Scharlachrote Schoßumschläge mit aufgenähten Granaten aus orangefarbener Wolle, diese wiederum auf weißem Tuch. Vertikale Schoßtaschen mit scharlachroter Einfassung.
Flache Messingknöpfe mit aufgeprägtem, gekröntem Adler - insgesamt 11 große und 22 kleine Knöpfe.
Orangefarbene Kontra-Epauletten mit Fangschnüren der gleichen Farbe an der rechten Schulter.
Rotes Futter an den sichtbaren Stellen.
Ab 1808/1809 scheinen die Schoßumschläge bündig bzw. gerade abgeschnitten gewesen zu sein, d.h. dann kein sichtbares, grünes Dreieck des Rocks unterhalb der beiden Umschläge.

Rock der Gardedragoner von der Seite (Klicken zur Vergrößerung)

Rock der Gardedragoner von vorne (Klicken zur Vergrößerung)

Knopf der Gardedragoner (Klicken zur Vergrößerung)

Kontra-Epaulett und Fangschnur eines Gardedragoners (Klicken zum Vergrößern)

Handschuhe - Weste - Hosen - Stiefel

 

Weiße Stulpenhandschuhe
Weiße Ärmelweste mit Taschen, vorne mit 12 kleinen Messingknöpfen verschlossen.
Reithosen aus weißem oder beigefarbenem Wildleder mit kleinen Knöpfen, unten mit Außenknöpfen am Bein zu fixieren.
Schwarze Reitstiefel “demi-fortes” (verstärkt über den Knien) mit geschwärzten, abnehmbaren Sporen.

Reithosen aus Wildleder der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößeren)

 

 

Kleine Uniform (Petite tenue)

 

Die folgenden Abweichungen zur Großen Uniform wurden für diesen Dienstanzug getragen. Diese Uniform war auch die “Standardbekleidung” der Dragoner im Felde.

Rock

 

Bis 1809 wurde der einreihige Surtout getragen. Dieser war ebenfalls aus grünem, einfacherem Tuch gefertigt und wurde vorne mit 6 (zur Zeit der Regimentsformierung), später 9 Knöpfen verschlossen. Runde, grüne Ärmelaufschläge mit jeweils 2 kleinen Knöpfen. Schöße, Umschläge und Taschen analog zum oben beschriebenen Rock. Auch hier die Trageweise mit Kontra-Epauletts und einer Fangschnur auf der rechten Seite. Insgesamt 17 große und 6 kleine Messingknöpfe.
Ab 1809/1810 wurde der Surtout durch einen Rock im gleichen Schnitt wie derjenige der Großen Uniform abgelöst. Dieser Rock war von “schlechterer” Tuchqualität, jedoch mit grünen Ärmelaufschlägen. Allerdings wurden auch “ausgemusterte” Röcke der Großen Uniform für diesen Allgemeinen Dienst herangezogen; inwiefern dann deren Ärmelaufschläge ersetzt wurden, is nicht bekannt und erscheint des Aufwands wegen als zweifelhaft. Eine parallele Trageweise von roten und grünen Aufschlägen ist also anzunehmen.

Surtout der Gardedragoner von der Seite (Klicken zum Vergrößern)

Surtout der Gardedragoner von vorne (Klicken zum Vergrößern)

Weste - Hosen

 

In allen zeitgenössischen Abbildungen ist unter dem Surtout nicht die o.g. Ärmelweste zu erkennen, daher ist wahrscheinlich ein “Gilet” (ärmellose, kurze Weste) getragen worden.
Im Felde wurden weiße Überhosen aus Drillich getragen, seitlich mit Knopfleisten versehen. Um 1811 wurden diese weißen Überhosen durch solche aus grauer Farbe ersetzt.

Mantel

Gardedragoner im Mantel (Klicken zum Vergrößern)

Gleiches Modell wie die Gardegrenadiere zu Pferd. Umhang aus weißem Stoff, der mit blauen Fäden durchwirkt war - dadurch erhielt er einen hellgrauen Ton. Ein Cape in gleicher Farbe darüber. Hoher grüner Kragen. Rotes Innenfutter.
Ab 1813 erhielten die Gardedragoner einen weniger weiten Mantel mit Ärmeln, ebenfalls mit Cape; orangefarbene Schlaufen mit Quasten (“Brandenburger”) auf jeder Seite über dem Cape - mittels dieser Schlaufen konnte der Mantel verschlossen werden.

 

 

Ausgehuniform  (Tenue de ville)

 

Hier wurden für die “Promenade” oftmals Kleidungsstücke aus eigener Tasche finanziert, um sich selbst ein schickeres Aussehen verleihen zu können. Als Rock wurde derjenige der Großen Uniform getragen.

Hut
Zweispitz aus schwarzem Filz, wahlweise mit schwarzer Borte versehen. Kokarde mit orangefarbener Agraffe und einem kleinen, messingnen Halteknopf.

“Private” Kleidungsstücke
Zu Hut und Rock konnten Hosen aus weißem Wildleder oder Tuch (im Winter auch in grüner Farbe), weiße oder grüne Handschuhe getragen werden. Als Stiefel wurden oft die kürzen Modelle “à la Souvarov” angezogen, die im Schnitt Husarenstiefeln entsprachen.
Alle diese Monturstücke mussten aus eigener Kasse von den Dragonern finanziert werden.

 

Hut der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

 

 

 

 

Stalluniform (Tenue d’écurie)

 

Gleicher Schnitt wie bei allen französischen Kavallerieeinheiten, einzig in der Farbe konnten die unterschiedlichen Truppenteile voneinander unterschieden werden.

Lagermütze (“Bonnet de police”) im Schnitte “à la dragonne” aus grünem Stoff (hierzu wurden meist Stoffe ausrangierter Uniformstücke genutzt). Band und Zipfel mit orangefarbenem Litzenbesatz und Troddel am Zipfelende. Orangefarbene Granate auf weißem Grund an der Vorderseite des Kopfbandes. Der Zipfel wurde meist in das Kopfband eingeschlagen.

Rund geschnittene, grüne Weste ohne Schöße; eine Reihe von 9 Knöpfen. Drillichhosen mit 36 Knöpfen aus Knochen an den Außennähten.

Offene Lagermütze der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Eingeschlagene Lagermütze der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

 

 

Ausrüstung und Bewaffnung

 

Kartuschtasche aus schwarzem Leder vom gleichen Modell wie die Gardegrenadiere zu Pferd, nur hier bei den Dragonern mit gerade zugeschnittenem Deckel. Auf dem Deckel ein rautenförmiges Messingblech mit geprägtem Emblem (gekröntes Adlerschild). Weißes Lederbandolier mit gesteppten Außenrändern, vier  Messingknöpfen und einer Messingschnalle. Die Kartuschtasche wurde über die linke Schulter gehängt getragen.

Gleiches Leibkoppel aus weißem, am Rand gestepptem, Leder wie die Gardegrenadiere zu Pferd - nur mit einer anderen Prägung auf dem messingnen Koppelschloß, nämlich einem gekrönten Adlerschild. Das Koppel besteht aus drei Teilen, die über zwei Messingringe miteinander verbunden sind. An diesen Ringen hängen die Halteriemen des Säbels, sowie zwischen ihnen die Halterung für das Bajonett, dessen Tülle mittels einer Lederschlaufe fixiert wurde.
Das Koppel wurde entweder unter dem Rock, aber auch über die rechte Schulter gehängt (siehe zeitgenössische Abbildungen), getragen.

Säbel vom gleichen Modell wie die Gardegrenadiere zu Pferd mit leichter Krümmung; dieses Modell wurde bis 1815 geführt. Messingkorb mit Granatenemblem. Messingscheide mit eisernen Ringen zur Befestigung. Weißer Faustriemen.

Dragonergewehr vom Modell An IX mit Infanteriebajonett und weißem Trageriemen. Das Gewehr wurde immer in einem Kolbenfutteral an der rechten Sattelseite befestigt und über dem rechten Oberschenkel geführt.
Das Gewehr war insgesamt 1,417 m lang, die Lauflänge betrug 1,028 m und das Kaliber 1,75 cm. Das Gesamtgewicht der Waffe erreichte 4,275 kg.
Besonderes Merkmal des Gewehrs war der “doppelte” Reifen am oberen Ende des Halteriemens, mittels welchem ein festerer Halt bei umgehängter Trageweise (Reiterei!) gewährleistet war.
Auf dem Schema sind die Farben der Metallteile angegeben (“laiton” = Messing; “fer” = Eisen).
Dieses Gewehr, das Bewaffnung von Dragonern, Voltigeuren und Artilleristen war, wurde bis 1819 in einer Stückzahl von mehr als 450.000 hergestellt.

Kavalleriepistolen der Modelle An IX (anfänglich) und An XIII. Das hauptsächlich genutzte Modell An XIII hatte eine Gesamtlänge von 35,2 cm, das Kaliber betrug 1,71 cm. Die Waffe wog 1,269 kg.

Kartuschtasche der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Kartuschtaschenblech der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Säbel und Leibkoppel der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Koppelschloss der Gardedragoner (Klicken zum Vergrößern)

Schema der Kavalleriepistole An 13 (Klicken zum Vergrößern)

Schema mit Dragonergewehr An IX (Klicken zum Vergrößern)