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Regimentsstruktur der Österreichischen Linieninfanterie

 

Grundsätzlich wird in der Österreichischen Armee der damaligen Zeit zwischen „deutschen“ und „ungarischen“ Regimentern unterschieden. Unter die letztgenannten fallen alle Regimenter, die als Ergänzungsbezirk Ungarn oder Siebenbürgen haben. Diese Unterscheidung resultiert auch aus dem besonderen Status, den die ungarischen Länder innerhalb der Habsburgermonarchie hatten. Sie schlug sich nicht nur in der unterschiedlichen Regimentsstärke, sondern auch in der Uniformierung nieder.

Struktur ab 1807 bis 1809

Aufstellung eines Regiments Österreichische Linieninfanterie ab 1807
Aufstellung Regiment Linieninfanterie
(Dienst-Reglement von 1807)

Jedes Regiment der Linieninfanterie bestand aus drei Bataillonen, darunter zwei Feld- und ein Garnisonsbataillon. Die beiden Feldbataillone umfassten jeweils 6 Füsilierkompanien, organisiert in drei Divisionen, und wurden einfach durchnummeriert. Das erste Bataillon umfasste die 1. bis 6. Füsilierkompanie, das zweite Bataillon die Kompanien Nr. 7 bis 12. Das Garnisonsbataillon umfasste 4 Füsilierkompanien mit den Nummern 13 bis 16. Daneben führte jedes Regiment zwei Grenadierkompanien in einer Division, die jedoch zu gesonderten Grenadierbataillonen zusammen gefasst wurden.

Wie der Name schon vermuten lässt, diente das Garnisonsbataillon dazu, Garnisonsdienste im rückwärtigen Raum zu versehen, wurde daher mit weniger wehrtauglichen Männern versehen. In Kriegszeiten konnte dieses Bataillon auch auf den Stand von sechs Füsilierkompanien aufgestockt werden (dann noch mit den zusätzlichen Kompanien Nr. 17 und 18).

Zur Ergänzung der drei Bataillone existierte eine Abrichtungs- bzw. Depotdivision mit zwei Kompanien, die insgesamt 881 Mann bei den deutschen und 416 Mann bei den ungarischen Regimentern zählten.

Der Effektivstand der Infanterieregimenter schwankte stark und hing vom Grad der Rekrutierung in den Ergänzungsbezirken ab. Laut Dienstreglement von 1807 umfasste ein deutsches Linieninfanterieregiment insgesamt 3.318 Mann, ein ungarisches Linieninfanterieregiment etwas mehr mit insgesamt 3.638 Mann – jeweils ohne Depot und Grenadiere. Criste/Vedropolje geben in ihrer Analyse der Organisation für den Feldzug von 1809 die Stärke der Linieninfanterieregimenter mit 3.999 für deutsche und 4.359 Mann für ungarische Regimenter an – auch hier ohne Berücksichtigung der Depot- und Grenadierkompanien.

Der Stab eines Regimentes bestand gemäß dem Dienstreglement von 1807 aus 1 Inhaber, 1 Oberst, 1 Oberstlieutenant, 2 Majors, 1 Regimentskaplan, 1 Regimentsauditor, 1 Regimentsarzt, 1 Regimentsrechnungsführer, 1 Regimentsadjutant, 3 Bataillonsadjutanten, 3 Oberärzte, 9 Unterärzte, 6 „ordentliche“ Kadetten, 9 Fouriere, 1 Regimentstambour, 8 Hautboisten, 8 Führer, 1 Profoß, 4 Fourierschützen und 8 für „private Dienstleistungen“ abgestellte Gemeine.

Jede Kompanie umfasste in Friedenszeiten als Chargen 1 Hauptmann, 1 Oberlieutenant, 1 Unterlieutenant, 1 Fähnrich, 1 Feldwebel, 6 Korporale, 7 Vice-Korporale (Gemeine Soldaten mit der Funktion eines Unteroffiziers), 2 Tambours und 1 Zimmermann. Grenadierkompanien hatten anstatt des Fähnrichs einen weiteren Vice-Korporal. In Kriegszeiten umfasste jede Kompanie insgesamt 12 Korporale – hatte dafür keine Vice-Korporale mehr – einen weiteren Feldwebel und einen weiteren Zimmermann, und die Füsilierkompanien zusätzlich noch 4 Gefreite. Eine Grenadierkompanie umfasste mit Chargen und Grenadieren 145 Mann, bei den Füsilierkompanien schwankte der Gesamtstand. Deutsche Infanterieregimenter zählten insgesamt 218, ungarische Regimenter insgesamt 238 Mann.

Jedes Bataillon führte eine Fahne.

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© Napoleon Online - Letzte Aktualisierung am 02.05.2010
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