Feldmarschall-Leutnant Graf von Spork

Johann Rudolf Graf von Spork wurde am 27. November 1755 als Sohn von Johann Karl Graf von Spork in Prag geboren. Spork trat bereits in sehr jungem Alter in kaiserlich-österreichischen Dienste, und war bereits im Jahr 1789 zum zweiten Oberst des 2. Banater Grenzregiments Nr. 11 aufgestiegen. Während des Krieges gegen das Osmanische Reich (1787-1792) zeichnete sich Spork am 24. Juli 1789 durch Umsicht und Tapferkeit aus, als er einer anrückenden überlegenen türkischen Streitmacht mit einigen Kompanien seines Banater Grenzregiments in die Flanke fiel und die Osmanen in völliger Verwirrung vom Schlachtfeld jagte. Im Mai 1790 half Graf von Spork  mit einem Teil seines Regiments, das Blockhaus von Lubina zu retten, welches an der Militärgrenze liegend, heftig von türkischen Truppen angegriffen wurde. Nach Kriegsende im selben Rang eines zweiten Obristen zum Infanterie-Regiment Nr. 25 „Brechainville“ transferiert, von welchem er zu Beginn des Jahres 1792 endlich zum Oberst befördert als Kommandeur zum Infanterie-Regiment Nr. 23 „Großherzog von Toskana“ wechselte.

Bei Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges im April 1792 mit seinem Regiment in den österreichischen Niederlanden (Belgien) stehend, nahm Graf von Spork am 23. April 1792 mit einem Detachment seines Regiments an einer Rekognoszierung der französischen Festung Maubeuge teil, welche von Feldmarschall-Leutnant Graf Baillet de Latour kommandiert wurde. Von Graf Latour schriftlich im Rapport für seine Umsicht gelobt, wurde Graf von Spork 1793 zum Generalmajor befördert. In den folgenden Feldzügen von 1794 und 1795 kommandierte er eine Brigade am Rhein. Im Frühjahr 1797 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, focht Graf von Spork mit seiner Division unter Erzherzog Karl in Norditalien gegen die siegreich vorrückende französische Italien-Armee unter Napoleon Bonaparte.

Während des Zweiten Koalitionskrieges im Feldzug von 1800 Divisionskommandeur in der kaiserlich-österreichischen Hauptarmee in Schwaben unter Feldzeugmeister Baron von Kray, nahm Graf von Spork an der Schlacht bei Engen (3. Mai 1800), wo er unter dem Prinz von Lothringen-Vaudémont Stockach gegen das französische Armeekorps Lecourbe verteidigte, sowie an der Schlacht bei Messkirch (5. Mai 1800) teil. Nach dem Rückzug Krays nach Ulm, nahm Graf von Spork an den fortlaufenden Kämpfen um diese Festung teil. Im Gefecht bei Erolzheim (5. Juni 1800), kommandierte Spork die Reserve. Leider war er seinen Truppen vorausgeeilt, um sich die Gegend umzusehen. Unvermutet fiel er hierbei einer französischen Patrouille in die Hände, welche ihn gefangen nahm.

Nachdem der Friede von Lunéville 1801 den Zweiten Koalitionskrieg beendet hatte, wurde Graf von Spork noch im gleichen Jahr zum Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 25 erhoben. Im Jahr 1802 zum Obersthofmeister von Erzherzog Johann ernannt, verstarb Graf von Spork bereits am 10. Februar 1806 im Alter von 51 Jahren in Wien.