Feldmarschall-Leutnant Graf Mészáros de Szoboszló

MészárosJohann Graf Mészáros de Szoboszló wurde im Jahr 1737 in Kún-Hegyes/Ungarn geboren, und entstammte einer adligen ungarischen Familie. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) trat Mészáros im Alter von 19 Jahren 1756 als Kornett in das kaiserlich-österreichische Husaren-Regiment Nr. 30 „Freiherr von Dessewffy“ (Anmerkung: Das von 1775 bis 1798 spätere berühmte Husaren-Regiment Nr. 30 „Wurmser“. Ab 1798 die Nr.8 führend) ein und avancierte innerhalb desselben bis zum Oberstleutnant.

Mit diesem Husaren-Regiment focht Mészáros im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79), während dessen Verlauf ihm eine glorreiche Tat gelang; In der Nacht des 9. November 1778 erstürmte Mészáros mit hundert Jägern und Husaren den von preußischen Soldaten besetzten Posten Weissbach, erbeutete dabei 27 Pferde und machte 33 Gefangene. Im Jahr 1784 erhielt er dann schließlich zum Oberst befördert, das Kommando über das Husaren-Regiment Nr. 2 „Kaiser“ (Ab 1798 die Nr. 1 führend). Mészáros war damals das Vorbild eines jeden Husaren; Er zählte bereits schon fünzig Lebensjahre, als ihm die erwünschte Gelegenheit im Krieg gegen das Osmanische Reich und im Kampf gegen die französischen Revolutionstruppen beschieden wurde, seine vortrefflichen Eigenschaften zur Geltung zu bringen!

Zu Beginn der Krieges gegen das Osmanische Reich im Jahr 1787, kam Mészáros mit seinem Husaren-Regiment Nr. 2 „Kaiser“ zum Armeekorps des Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld, und war bald darauf in manchem Gefecht löblichst erwähnt. So bei der Besetzung des Dorfes Rumla am 17. Juli 1788, sowie bei der Abwehr eines Ausfalls der türkischen Truppen aus Chotym (heute: Chocim/Polen) am 31. August 1788, wobei hier Mészáros verwundet wurde, seine Husaren hielten sich jedoch selbst ungemein tapfer! In der entscheidenden Schlacht bei Focsani am 21. Juli 1789 griff Mészáros mit 6 Eskadronen Kaiser-Husaren den linken türkischen Flügel Mohammed Paschas mit so großer Bravour und Tapferkeit an, dass die Osmanen über den Haufen geworfen und weithin über das Schlachtfeld verfolg wurden! Für diese erfolgreiche Waffentat ernannte ihn der damalige Kaiser Joseph II. (1747-1790) zum Generalmajor. Im folgenden Monat eilte Mészáros dem bei einer Erkundung auf Rimna von den Osmanen verfolgten Rittmeister Eöttvös von den Barcó-Husaren mit zwei Divisionen (also vier Eskadronen) seiner Kaiser-Husaren zu Hilfe, und stürzte sich selbst so tollkühn in die türkischen Gegner, dass er nur durch die persönliche Aufopferung eines an seiner Seite zusammengehauenen Standartenführers gerettet wurde! Das am 1. November 1791 von den Ulanen-Divisionen der Chevauxlégers-Regimenter „Kaiser“, „Karaiczay“, „Lobkowitz“ und „Levenehr“ zusammengesetzte, auf fünf Divisionen (also 10 Eskadronen) verstärkte erste Ulanen-Regiment (1798 erhielt es als solches die Nr. 1) konnte keinen ausgezeichneteren Inhaber als Generalmajor Mészáros erhalten. So hoch schätze ihn damals der Kaiser für seine während des Krieges gegen das Osmanische Reich geleisteten Verdienste. Durch neue ruhmreiche Taten im kurz darauf folgenden Ersten Koalitionskrieg vergalt Mészáros seinem Kaiser diese Gnade.

Im Frühjahr 1793 war Mészáros in der k.k. Oberrhein-Armee unter General der Kavallerie Graf von Wurmser angestellt. Seine ungemein persönliche Tapferkeit und Leistungen bei der Erstürmung der uneinnehmbar gehaltenen Weissenburger Linien am 13. Oktober 1793, wo er durch sehr kluge Anstalten unter persönlicher Anführung der vierten Angriffskolonne (7 Bataillone, 5 Kompanien und 12 Eskadronen )Wurmsers nicht nur viele Vorwerke und Fleschen, sondern auch die große Steinfelder-Redoute einnahm, den Feind aus den ferneren Verschanzungen und dem hartnäckig verteidigten Fort St. Remi vertrieb, 18 Kanonen, 7 Fahnen und Standarten eroberte und 600 Gefangene machte, lebt bis zur Stunde in der Kriegsgeschichte auf! Seine hier geleisteten Waffenerfolge brachten ihm bei der 32. Promotion vom 25. Oktober 1793 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens. Auch in den folgenden Feldzügen von 1794 und 1795 zeichnete sich Mészáros wieder und wieder am Oberrhein im Kampf gegen die französischen Truppen aus.

Im Frühjahr 1796 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, führte er den Befehl über die Truppen des rechten Flügels der k.k. Oberrhein-Armee, welche insgesamt 19.800 Mann stark, von Kaiserslautern bis Mannheim standen. Mészáros folgte Feldmarschall Graf von Wurmser im Juli 1796 nach Norditalien, und erhielt von diesem den Befehl über die vierte Hauptkolonne (5 Bataillone und 7 Eskadronen mit 10 Geschützen, zusammen ca. 5.000 Mann). Mészáros focht in den Schlachten von Castiglione delle Stiviere (5. August 1796) und Bassano (8. September 1796) und wurde mit seinem Oberbefehlshaber Graf von Wurmser in Mantua eingeschlossen. Diese Belagerung bis zur Kapitulation Mantuas am 2. Februar 1797 durchhaltend und daraufhin mit Wurmser nach Wien zurückgekehrt, wurde Mészáros 1797 zum Befehlshaber der ungarischen Insurrektion (Landesaufgebot) ernannt und zum Inhaber des vakanten Husaren-Regiments Nr. 35 (ehemals „Vinzenz Freiherr von Barcó“, ab 1798 die Husaren-Regiments-Nr. 10 führend) erhoben. Die Inhaberschaft seines bisherigen ersten Ulanen-Regiment wurde im gleichen Jahr dem Generalmajor Graf von Merveldt verliehen.

Feldmarschall-Leutnant Mészáros trat 1798 in den Ruhestand und verstarb im Alter von 64 Jahren am 17. November 1801 in Csomoköz (Ungarn).