General der Kavallerie Prinz von Lothringen-Vaudémont

Joseph Maria Prinz von Lothringen-Vaudémont wurde im Jahr 1759 als jüngerer Bruder des berühmten späteren österreichischen Kavalleriegenerals Prinz Karl von Lothringen-Lambesc bei Paris geboren. Wie sein älterer Bruder folgte er diesem bei Ausbruch der französischen Revolution 1789 ins Exil nach und bot Kaiser Leopold II. (1747-1792) seine Dienste an. Am 7. Juni 1791 wurde der Prinz dann durch ein Handbillet aus Mailand vom Hofkriegsratspräsidenten Graf Tiege zum Oberst der kaiserlich-österreichischen Armee ernannt und zur Dienstleistung nach dem Heer in den österreichischen Niederlanden unter Feldmarschall Bender abgesandt.

Im Februar 1792 wurde Prinz Joseph auf eigene Bitte dann schließlich als Oberst und Kommandeur des Dragoner-Regiments Nr. 37 „Coburg“ eingeteilt. Mit diesem Regiment focht Prinz Joseph schließlich in der Schlacht von Jemappes am 6. November 1792. Am 6. März 1793 ernannte Kaiser Franz II. den Prinzen zum Generalmajor und versetzte ihn zur k.k. Oberrhein-Armee des Generals Graf von Wurmser. Nach dessen Abmarsch nach Norditalien, ab Mai 1796 unter Feldzeugmeister Graf von Latour als Kommandeur einer schweren Kavalleriebrigade dienend, focht Prinz Joseph mit seinen Kürassieren in der Schlacht bei Malsch (9. Juli 1796) und bei Neresheim (11. August 1796) zog dann mit Erzherzog Karl über die Donau, focht bei Würzbug (2. September 1796) und später bei Schliengen (24. Oktober 1796). Am 28. Februar 1797 erfolgte Prinz Lothringen-Vaudémonts seine Beförderung zum Feldmarschall-Leutnant am Oberrhein. Im September 1797 kommandierte der Prinz zu Lothringen-Vaudémont das Zweite Treffen des k.k. Heerslagers in Villingen.

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges im März 1799 unter Erzherzog Karl in der k.k Hauptarmee in Schwaben angestellt, führte er in der Schlacht von Stockach am 25. März 1799 eine Kürassier-Division mit Erfolg zum Sieg. In der Ersten Schlacht von Zürich am 4. Juni 1799 kommandierte er eine Infanterie-Division. Kurz darauf zeichnete Erzherzog Karl den Prinzen schriftlich für seine Verdienste in dieser Ersten Schlacht von Zürich aus, indem dieser ihn beim Kaiser als guten und umsichtigen Truppenführer hervorhob. Während des Frühjahrsfeldzuges von 1800 war Prinz Joseph von Lothringen-Vaudémont Befehlshaber eines schwachen Korps der k.k. Hauptarmee in Schwaben unter dem Oberbefehl des Feldzeugmeisters von Kray. Er verlor das Gefecht von Stockach am 3. Mai 1800, und mußte sich auf Messkirch zurückziehen. Dort verteidigte er am 5. Mai 1800 in der Schlacht um Messkirch die Stadt erfolglos gegen die angreifenden französischen Truppen unter den Generälen Vandamme und Molitor.

Am 7. Oktober 1803 ernannte Kaiser Franz II. den Prinzen Joseph von Lothringen-Vaudémont zum zweiten Inhaber seines Kürassier-Regiments Nr. 1 „Kaiser Franz II.“. Während des Dritten Koalitonskrieges von 1805 erhielt der Prinz das Kommando über die Kavallerie-Division (24 Eskadronen) der k.k. Italien-Armee unter Erzherzog Karl. Er focht mit seinen Reitern in der Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805). Als General der Kavallerie ging Prinz Joseph von Lothringen-Vaudémont am 22. Januar 1808 in den Ruhestand und verstarb bereits im Jahr 1812.