Generalmajor von Löpper

Franz von Löpper wurde im Jahr 1741 in Freiburg im Breisgau geboren. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) trat Löpper als Volontär in das kaiserlich-österreichische Infanterie-Regiment Nr. 40 „C. Colloredo“ ein, in welchem er die Feldzüge der Jahre 1757 und 1758 mitmachte. Bei Errichtung der sogenannten Laudonschen Grenadier-Bataillone wurde Löpper als Unterleutnant dorthin eingeteilt, und focht in der Schlacht bei Kunersdorf (12. August 1759), wo er verwundet wurde, des weiteren bei Landeshut (23. Juni 1760) und bei Liegnitz (15. August 1760). Nach der Auflösung der Laudonschen Grenadier-Bataillone erhielt Löpper die Einteilung in das Infanterie-Regiment Nr. 51 „Franz von Gyulay“ und im Jahr 1771 die Beförderung zum Rittmeister im Husaren-Regiment Nr. 32 „Emerich Graf von Esterházy““ (ab 1794 in „Erzherzog Ferdinand d´Este“ umbenannt, führte es nach der Reform von 1798 die Bezeichnung Husaren-Regiment Nr. 3), in welchem er infolge 26 Dienstjahren schließlich im Jahr 1797 zum Oberst vorrücken sollte. Den Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79) machte Löpper als Rittmeister seiner Esterházy-Hsuaren mit.

Im August 1793 zum Major befördert und in der k.k. Hauptarmee in den österreichischen Niederlanden (Belgien) tätig, wo er mit seiner Husaren-Division (zwei Eskadronen) zu mehrfachen Rekognoszierungen mit Erfolg verwendet wurde. Besonders tapfer und umsichtig zeigte sich Löpper während der Tage des Feldzuges von 1794. Am 17. April 1794 war die Avantgarde der Verbündeten der aus dem Lager von Le Cateau kommenden ersten Kolonne des Herzogs von York auf der Ebene zwischen Ceauffourt und St. Soupplet angelangt, als besonders der rechte Flügel dieser Kolonne unter Oberst Vay, welchem drei österreichische Grenadierbataillone der Brigade Petrasch folgten, überraschend und heftig von aus dem Wald heraus stürzenden französischen Truppen angegriffen wurde. Feldmarschall-Leutnant Rudolph Chevalier von Otto, welcher sich bei der verbündeten Avantgarde befand, fasste den Entschluss, die Franzosen durch das Tal von St. Martin und Moulins rechts zu umgehen, dieselben dann von allen Seiten anzugreifen und aus ihrer Stellung zu werfen! Major von Löpper erhielt von Otto den Auftrag, bis zur vollendeten Umgehung mit drei Eskadronen seines Husaren-Regiments Nr. 32 „Erzehrzog Ferdinand Karl d´Este“ und der anwesenden Eskadron leichter englischer Dragoner die rechte Flanke desselben zu decken und die Bewegungen der französischen Truppen von Bussign und Ceauffourt zu beobachten. Während sich also die Kolonne links um des Gegners rechte Flanke zog, feuerten auf beiden Seiten unaufhörlich die Geschütze. Als die Franzosen in der Folge auf dem rechten Flügel der Österreicher weder Infanterie noch Artillerie und nur ganz wenig Kavallerie bemerkten, ließen sie ihre Chasseurs á pied durch den Hohlweg ganz nah an die Husaren Löppers vorstoßen, und sandten eine Abteilung Kavallerie bis Ceauffourt vor, um den Verbündeten in den Rücken zu fallen. Der bei dem Dorf Ceauffourt stehende österreichische Rittmeister Vlasits warf sich aber den anrückenden und sehr siegessicheren französischen Reitern entgegen, und trieb die diese gegen Bussigny zurück. Hierauf nahm auch Major von Löpper mit einem Teil seines Husaren-Regiments Nr. 3 einen sehr lebhaften Angriff auf die französischen Chasseurs á pied und verfolgte diese bis in den Wald. Zur gleichen Zeit näherte sich auch Feldmarschall-Leutnant Ottos Umgehungskolonne. Dieser Moment war für Löpper eine erneute Aufmunterung zum Einhauen! Dies erfolgte in solcher Schnelligkeit, dass die Franzosen keine Zeit mehr hatten, ihre Geschütze in die Batterie von Bussigny einzuführen. Sie sahen sich genötigt die Flucht durch das Dorf nach Bocain zu ergreifen. Dies wiederum bemerkend sammelte Löpper einen Teil seiner Husaren, sprengte in das Dorf Bussigny hinein, warf die französische Infanterie hinaus und bemächtigte sich der daselbst befindlichen gegnerischen Geschütze, aus 8 Kanonen, einer Haubitze und 6 Munitionswagen bestehend. Nach diesem siegreichen Gefecht konnte die verbündete Avantgarde ihren Marsch ungehindert fortsetzen. Major von Löpper wurde für seine hier bewiesene erfolgreiche Waffentat am 11. Mai 1796 bei der 42. Promotion mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Er beendete den Ersten Koalitionskrieg als Oberst des Husaren-Regiments Nr. 3 .

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges stand von Löpper im März 1799 bei der k.k. Hauptarmee unter Erzherzog Karl in Schwaben, und war mit seinem Reiter-Regiment der Brigade Kienmayer zugeteilt. Unter diesem tatkräftigen Kommandeur nahm von Löpper an den Schlachten und Gefechten dieses Feldzuges, so u. anderem bei Ostrach (21. März 1799), Stockach (25. März 1799) und der Ersten Schlacht von Zürich (4. Juni 1799) teil. Im Oktober 1800 wurde von Löpper zum Generalmajor befördert, und erhielt in der k.k. Hauptarmee in Deutschland (Erzherzog Johann) den Befehl über eine Brigade zugeteilt. In der verhängnisvollen Schlacht von Hohenlinden (3. Dezember 1800) kommandierte von Löpper die aus 4 Bataillonen, 4 Kompanien und 10 Eskadronen (rund 5.300 Mann) bestehende Avantgarde des Heeres von Erzherzog Johann, und stand mit dieser im Mittelpunkt der schweren Gefechte zwischen Birkach und Maitenbeth. Nach der Katastrophe von Hohenlinden zum Befehlshaber der Nachhut des österreichischen Heeres ernannt, mußte von Löpper zahlreiche heftige Gefechte bestehen. Bei jenem von Vöcklabruck am 18. Dezember 1800 gegen die Division Richepanse geriet Generalmajor von Löpper in französische Kriegsgefangenschaft.

Franz von Löpper verstarb am 12. Februar 1801 in St. Pölten, nachdem er 45 Jahre lang dem Kaiserhaus gedient, und sein 60. Lebensjahr erreicht hatte.