Feldzeugmeister Freiherr von Lauer

LauerFranz Freiherr von Lauer wurde im Jahr 1735 als Sohn eines Offiziers in kaiserlich-österreichischen Diensten geboren. Nachdem er sein Handwerk auf der Ingenieur-Akademie erlernt hatte, trat von Lauer 1755 als Kadett in die österreichische Armee ein. Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) stieg er zum Hauptmann auf. In den darauffolgenden Friedensjahren wurde von Lauer ein Fachmann für die Fragen des Festungswesens. Im Krieg gegen das Osmanische Reich (1787-1792) konnte er sich auszeichnen und wurde dafür 1789 zum Generalmajor befördert.

Im Feldzug von 1795 in der k.k. Oberrhein-Armee unter General der Kavallerie Graf von Wurmser dienend, konnte er sich besonders bei der Erstürmung von Mannheim im November 1795 auszeichnen, als er am 30. Oktober 1795 den Galgenberg und die Mannheimer Neckarschanze einnahm. Für diese Leistung wurde von Lauer mit dem Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

Im März 1796 zum Feldmarschall-Leutnant befördert zog er mit dem inzwischen zum Feldmarschall beförderten Graf von Wurmser nach Italien, um das von der französischen Italien-Armee unter Napoleon Bonaparte belagerte Festung Mantua zu entsetzen. In der Schlacht von Bassano (8. September 1796) war er Generalquartiermeister (Stabschef) von Wurmser. Im Frühjahr 1797 leitete er die Befestigungsarbeiten bei Mantua. Nach dem Frieden von Campo Formio wurde er zum Generalgeniedirektor ernannt. Am 5. September 1800 zum Feldzeugmeister befördert und zum Berater (Adlatus) des nominellen Oberbefehlshabers der k.k. Hauptarmee in Deutschland, dem erst 18jährigen Erzherzog Johann ernannt. Mehr ein Techniker als ein General fehlte es von Lauer am notwendigen Ansehen in der Armee. Hauptverantwortlich an der militärischen Katastrophe von Hohenlinden (3. Dezember 1800) wurde er am 18. Dezember 1800 entlassen, nachdem Erzherzog Karl den Oberbefehl über die kümmerlichen Reste der k.k. Hauptarmee übernommen hatte. Von Lauer wurde im März 1801 in den Ruhestand versetzt und verstarb bereits am 11. September 1803 in Krems.

Sein Sohn, Joseph von Lauer, am 18. Mai 1769 in Graz geboren, schlug ebenfalls die militärische Laufbahn ein. Er diente im Jahr 1795 vor Mannheim unter seinem Vater und wurde im September 1800 als Major im Generalstab angestellt. Im Jahr 1807 zum Oberstleutnant und 1809 zum Oberst befördert. 1814 focht Lauer  als Generalmajor und Brigadekommandeur unter Feldmarschall Graf von Bellegarde in Norditalien. Im Feldzug von 1815 focht Lauer als Brigadekommandeur in der Schlacht von Tolentino (1. Mai 1815) gegen das neapolitanische Heer unter König Joachim Murat. 1826 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, stieg er am 6. April 1847 zum Feldzeugmeister auf, und verstarb am 26 Februar 1848 in Wien.