Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Laudon

Der aus einer irischen Familie stammende Johann Ludwig Alexander Freiherr von Laudon, wurde im Jahr 1762 in Riga/Lettland geboren. Nachdem er bis ins Jahr 1789 in der russischen Armee gestanden hatte und dort bis in den Rang eines Hauptmanns aufgestiegen war, rief ihn sein berühmter Onkel, Feldmarschall Gideon Ernst Freiherr von Laudon (1717-1790) zu sich nach Österreich. Noch 1789 trat der junge Laudon in die kaiserlich-österreichische Armee ein und diente als Adjutant seines Onkels. Als Neffe des großen Laudon war es für ihn auch nicht sonderlich schwer die militärische Karriereleiter empor zusteigen. So war er bereits im Jahr 1792 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 29 „Olivier Remigius Graf von Wallis“ (ehemals „Laudon“).

Mit seinem ihm unterhabenden Infanterie-Regiment konnte der junge Laudon sich ab dem Jahr 1793 in den Rheinfeldzügen der k.k. Oberrhein-Armee unter Graf Wurmser gegen die französischen Truppen mehrmals auszeichnen, so nahm er unter anderem an der Erstürmung der uneinnehmbar gehaltenen Weissenburger Linien (13. Oktober 1793) in der vierten Angriffskolonne unter Generalmajor Mészáros teil. Seine besondere Leistungen und Verdienste während des Feldzuges von 1795 brachten ihm im Mai 1796 schließlich die wohlverdiente Beförderung zum Generalmajor. Laudon folgte Feldmarschall Graf von Wurmser auf dessen Zug nach Norditalien nach, und erhielt ein Brigadekommando in Tirol unter Feldmarschall-Leutnant Davidovich.

Hier im k.k. Korps von Tirol konnte sich Laudon als Unterführer von Davidovich mehrmals auszeichnen, so besonders als er dessen Offensive gegen die französische Division Vaubois Anfang November 1796 wirksam deckte, oder als er während Alvinczy sich mit Napoleon Bonaparte bei Rivoli (14.-15. Januar 1797) schlug, er eine Diversions-Attacke gegen Brescia ausführte. Während des Vorstoßes des französischen Korps Joubert tief nach Südtirol hinein, zum Rückzug durch das Etschtal gezwungen, griff Laudon nach Jouberts Abrücken zu Napoleon Bonapartes Heer im Osten aggressiv an und schlug Serviez am 27. März 1797 bei Glanig, eroberte Bozen, Lavis und Trient zurück, und hatte als er schließlich Rovereto erreichte, ganz Tirol von den französischen Truppen gesäubert! Diese erfolgreiche Waffentat brachte ihm am 8. Juli 1797 bei der 53. Promotion das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ein.

Zu Beginn des Feldzuges von 1799 erneut in Tirol kommandierend, rückte er später zur Hauptmacht der k.k. Italien-Armee ab. So kommandierte Generalmajor von Laudon in der Schlacht von Novi (15. August 1799) eine Grenadierbrigade und konnte sich persönlich hervorheben. Im Jahr 1800 zum Feldmarschall-Leutnant befördert wurde er zum Dienst nach Galizien versetzt.

Im Dritten Koalitionskrieg von 1805 erhielt Feldmarschall-Leutnant von Laudon eine Division im Korps des Feldmarschall-Leutnants Graf von Riesch in der k.k. Hauptarmee in Schwaben übertragen. Laudon nahm mit seiner Division am Feldzug von Ulm teil und wurde zusammen mit Graf von Riesch in der Schlacht von Elchingen (14. Oktober 1805) von Marschall Ney geschlagen. Danach in der Festung Ulm eingeschlossen, nahm Laudon an der Kapitulation des österreichischen Heeres sowie der Übergabe der Festung Ulm am 20. Oktober 1805 teil.

Auch am Krieg von 1809 nahm er als Divisionskommandeur in Mähren teil, zog sich aber nach dem Frieden von Schönbrunn (14. Oktober 1809) in den Ruhestand zurück und verbrachte seinen Lebensabend auf den Besitzungen seines Onkels in Hadersdorf in der Nähe Wiens, wo er am 22. September 1822 verstarb. Dass der Neffe des großen Laudon militärisches Talent hatte, zeigte seine erfolgreiche Gegenoffensive im März 1797 in Tirol.