General der Kavallerie Graf von Klebelsberg

Johann Nepomuk Joseph Graf von Klebelsberg und Freiherr von Thünberg wurde am 30. Januar 1772 in Szoboszló/Ungarn geboren. Er entstammte einem alten böhmischen Geschlecht, welches im Jahr 1702 die Grafenwürde erlangte. Klebelsbergs Vater, Oberst Prokop Graf von Klebelsberg (im Jahr 1819 als Generalmajor verstorben), ließ seinen Sohn im November 1785 als Kadett in das damalige Chevauxlégers-Regiment Nr. 13 „Hercules Herzog von Modena“ (Bei der Reform von 1798 in ein Dragoner-Regiment umgewandelt, es erhielt als solches die Nr. 5) einreihen, in welchem er selber von 1784-1789 Regimentskommandeur war, und verschaffte seinem Sohn dort in kurzer Zeit eine Stelle als Leutnant. Der junge Klebelsberg nahm als Leutnant der Modena-Chevauxlégers am Krieg gegen das Osmanische Reich (1787-1792) teil und focht 1788 im Gefecht von Semlin (Zemun) und der Belagerung von Belgrad im Herbst 1789.

Nach Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges im Jahr 1793 stand Klebelsberg, inzwischen zum Major befördert, im Husaren-Regiment Nr. 30 „Graf von Wurmser“ und focht in diesem berühmten Regiment in den Feldzügen von 1792/93 bei der Verteidigung von Pellingen und in den Gefechten bei Merzkirchen und Ober-Lenken. Ebenso nahm Klebelsberg an der Rekognoszierung von Landau teil. Im Feldzug von 1794 mit seinem Regiment in den österreichischen Niederlanden, focht Graf von Klebelsberg 1795 wieder in der k.k. Oberrhein-Armee unter General der Kavallerie Graf von Wurmser und nahm mit seinem Husaren-Regiment an der Einnahme des Hartberges bei Mainz teil, war danach beim Angriff auf die Verschanzungen bei Mannheim beteiligt und focht außerdem bei den Gefechten an der Pfrimm, Frankenthal (12. November 1795) und Schwengenheim.

Zu Beginn des Dritten Koalitionskrieges von 1805, inzwischen Oberst, wurde Graf von Klebelsberg zum Kommandeur des Ulanen-Regiments Nr. 3 „Erzherzog Karl“ ernannt, und stand bei Ausbruch des Krieges in der k.k. Italien-Armee unter Erzherzog Karl. Während des italienischen Feldzuges konnte sich Klebelsberg mit seinen Ulanen in der Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805) erneut bewähren.

Im Krieg von 1809 stand er mit seinem Regiment im V. Armeekorps (Erzherzog Ludwig) der österreichischen Hauptarmee unter Erzherzog Karl und führte während des Feldzugs in Bayern seine Lanzenreiter bei Landshut (21. April 1809) ins Gefecht. Später nach der Übernahme des Kommandos über das V. Armeekorps durch Feldzeugmeister Fürst Reuß, nahm Klebelsberg mit seinem Regiment an den Schlachten von Aspern-Essling (21.-22. Mai 1809) und Wagram (5.-6. Juli 1809) nicht teil, sondern stand z.B. während der letzteren mit dem Fürsten auf dem Bisamberg und sicherte gegen Strebersdorf hin. Erst als dem Fürsten Reuß von Erzherzog Karl der Auftrag gegeben wurde, mit seinem Armeekorps die Nachhut der Hauptarmee zu bilden, konnte sich Klebelsberg rühmlichst auszeichnen. Für seine Verdienste in der Schlacht von Znaim (10.-11. Juli 1809) wurde Graf von Klebelsberg, inzwischen im österreichischen Heer als „Held von Znaim“ gefeiert, zum Generalmajor befördert und bei der 73. bis 86. Promotion der Jahre 1809-1810 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

Während der Befreiungskriege von 1813-1815, kommandierte Graf von Klebelsberg als Feldmarschall-Leutnant eine Kürassierdivision (20 Eskadronen) in der österreichischen Hauptarmee und nahm mit dieser an den Schlachten von Dresden (26.-27. August 1813) und Leipzig (16.-19. Oktober 1813) teil. Während des Frankreich-Feldzuges von 1814 mit einer gemischten Division in Feldmarschall-Leutnant Fürst Aloys von Liechtensteins k.k. Südkorps eingeteilt, errang Klebelsberg bei St. Julien (1. März 1814) südwestlich von Genf einen Sieg über die französische Division Marchand und fügte ihr einen Verlust von 1.300 Mann und 5 Geschützen zu. Am 30. Dezember 1831 zum General der Kavallerie befördert, verstarb Graf von Klebelsberg am 1. Juni 1841 in Theresienstadt (heute: Terezin/Tschechei).

Graf von Klebelsberg war einer der ausgezeichnetsten jüngeren Generäle der damaligen kaiserlich-österreichischen Armee, ein fähiger und talentierter Reiterführer wie auch umsichtiger Truppenführer.