Feldzeugmeister Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein

Ludwig Aloys Erbprinz zu Hohenlohe- Bartenstein wurde am 18. August 1765 in der väterlichen Residenz Bartenstein (südlich von Bad Mergentheim) geboren. Er gehörte einer alten deutschen Adelsfamilie an, welche glühende Anhänger der französischen Bourbonendynastie in Frankreich waren. Nach Ausbruch der Französischen Revolution 1789 brach ein Strom royalistischer Emigranten über den Rhein, an ihrer Spitze die Brüder Ludwigs XVI.. Ihr Versuch, ein Heer aufzustellen, welches in Frankreich wieder die alte Ordnung herstellen sollte, wurde zunächst überall mit Argwohn beobachtet.

Während die meisten deutschen Landesherren froh waren von den Emigranten verschont zu bleiben, wurde die 2.000 Mann stark zählende Legion Mirabeau in den Fürstentümern Hohenlohe-Schillingsfürst und Hohenlohe-Bartenstein mit offenen Armen empfangen. Die beiden Fürsten begnügten sich nicht nur damit die Emigrantensoldaten zu beherbergen, sondern stellten sogar selbst zwei eigene Regimenter auf, welche die Bourbonen im Kampf gegen die Revolution unterstützen sollten! Die Rekrutierung verlief allerdings schleppend, doch es wurden immerhin 900 Mann zusammengebracht, welche der Emigrantenarmee des Prinzen Louis-Joseph de Bourbon-Condé (1736-1818) unterstellt wurden. Diensttuender Oberst des Bartensteiner Regiments wurde Erbprinz Ludwig Aloys von Hohenlohe-Bartenstein, kommandiert wurde die Einheit allerdings von dem erfahrenen Prinzen Gustav Adolf von Hohenlohe-Langenburg.

Nachdem Erbprinz Ludwig Aloys von Hohenlohe-Bartenstein unter Condé die Feldzüge bis 1796 mitgemacht hatte, wurde er nachdem er in österreichische Dienste übertrat am 12. Juli 1797 als zweiter Oberst bei einem Regiment der k.k. Rhein-Armee unter Erzherzog Karl aufgenommen. In den folgenden Jahren stieg Hohenlohe-Bartenstein die militärische Karriereleiter empor, so wurde er im Jahr 1800 zum Generalmajor befördert und 1803 zum Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 26 ernannt

Während des Dritten Koalitionskrieges von 1805 erhielt Fürst Hohenlohe-Bartenstein das Kommando einer Grenadierbrigade (5 Bataillone) in der k.k. Italien-Armee unter Erzherzog Karl. Während der Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805) konnte sich Hohenlohe-Bartenstein persönlich hervorragend auszeichnen und entschied am 30. Oktober 1805 durch das Eingreifen seiner Grenadiere den Sieg zugunsten der Österreicher.

1806 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, nahm Fürst von Hohenlohe-Bartenstein als Divisionskommandeur am Krieg von 1809 teil. Er wurde dem IV. Armeekorps des Fürsten von Rosenberg-Orsini in der Hauptarmee Erzherzog Karls zugeteilt. Mit seiner Division focht der Fürst besonders in den Schlachten von Aspern-Essling (21.-22. Mai 1809) und Wagram (5.-6. Juli 1809). Danach war der Fürst einige Jahre als Gouverneur von Galizien tätig.

Im Feldzug von 1813 kommandierte Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein eine Division im IV. (österreichischen) Armeekorps (General der Kavallerie Graf von Klenau) in der Böhmischen Hauptarmee unter Fürst Schwarzenberg, und nahm mit dieser unter anderem an der Völkerschlacht von Leipzig (16.-19. Oktober 1813) teil.

Nach der zweiten Restauration der nach Frankreich zurückgekehrten Bourbonen im Jahr 1815 trat Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein in französische Dienste über. Als französischer General zeichnete er sich im Feldzug gegen Spanien im Jahre 1823 aus. 1824 zum Pair von Frankreich ernannt wurde der Fürst am 8. März 1827 zum Marschall von Frankreich ernannt. Doch die hohe Ehre war ihm nicht lang vergönnt: Fürst Ludwig-Aloys von Hohenlohe verstarb bereits am 31. Mai 1829. Er wurde auf dem Friedhof von Mont Valérien bei Paris beigesetzt.