Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Elsnitz

Anton Freiherr von Elsnitz wurde im Jahr 1746 in Wien geboren. Im Alter von 17 Jahren trat der junge Elsnitz am 1. Juni 1763 als Kadett in das kaiserlich-österreichische Infanterie-Regiment Nr. 59 „Graf von Daun“ ein. Noch im gleichen Jahr kam er, inzwischen zum Oberleutnant aufgestiegen in die adelige Leibgarde und im Jahr 1766 in ein Kürassier-Regiment, wo er 1775 zweiter Rittmeister und am 21. Juli 1778 erster Rittmeister wurde. Im November 1786 rückte von Elsnitz zum Major, am 20. März 1790 zum Oberstleutnant und am 7. Dezember 1792 zum Oberst in verschiedenen Kavallerie-Regimentern auf, in letzter Eigenschaft  übrigens beim Chevauxlégers-Regiment Nr. 18 „Karaiczay“ (Anmerkung: Nach der Reform von 1798 in ein Dragoner-Regiment umgewandelt und dort die Nr. 4 tragend. Im Jahr 1802 wieder in ein Chevauxlégers-Regiment mit der Nummer 2 umgewandelt). Während dieser Jahre hatte der Freiherr von Elsnitz im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79) sowie im Krieg gegen das Osmanische Reich (1787-1792) mitgefochten und war im Herbst 1789 bei der Belagerung von Belgrad dabei.

Mit seinem Chevauxlégers-Regiment rückte Oberst Freiherr von Elsnitz zu Beginn des Jahres 1793 zur kaiserlich-österreichischen Hauptarmee unter Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg ab, und nahm besonders bei der siegreichen Schlacht von Neerwinden (18. März 1793) teil. Danach hatte er sich am 23. Juli 1793 bei einer Rekognoszierung der französischen Lager zwischen Cambrai und Oisy ausgezeichnet. Danach war Oberst Freiherr von Elsnitz mit seinem Regiment bei der Eroberung von Caesars Camp nordöstlich von Cambrai (7. August 1793), dem Gefecht bei Cysoing (28. August 1793) sowie der erfolglosen Belagerung von Dünkirchen (24. August bis 8. September 1793) beteiligt. Im Feldzug von 1794 focht Oberst von Elsnitz mit seinen Reitern vor Landrecies (21. bis 30. April 1794), bei Tourcoing (17.-18. Mai 1794) und Tournai (22. Mai 1794) sowie der Zweiten Schlacht von Fleurus (26. Juni 1794), wo das Regiment in der fünften Angriffskolonne unter Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Beaulieu eingeteilt war.

Im Feldzug von 1795 focht Oberst Freiherr von Elsnitz mit seinem Regiment am Ober- und Mittelrhein und nahm an den Gefechten bei Urdingen, an der Pfrimm und Lauterecken teil, wo er sich mehrfach in der Führung der Chevauxlégers auszeichnen konnte. Bei der Verfolgung der geschlagenen französischen Truppen auf ihrem Rückzug nach der Niederlage vor Mainz (23. Oktober 1795) sowie am 13. November 1795 im Gefecht bei Tellheim und Umgebung, zeichnete sich Oberst Freiherr von Elsnitz besonders durch Mut und Entschlossenheit aus. Hierfür wurde er am 4. März 1796 zum Generalmajor befördert. Im Feldzug von 1796 war Generalmajor Freiherr von Elsnitz als Brigadekommandeur in der k.k. Niederrhein-Armee unter Feldzeugmeister Graf von Wartensleben angestellt. Voller Umsicht führte Freiherr von Elsnitz seine ihm unterhabenden Truppen in den für die österreichische Niederrhein-Armee unglücklich verlaufenden Kämpfen von Juni bis August 1796 am Niederrhein und Main. Nach Erzherzog Karls großem Sieg bei Würzburg am 3. September 1796 übertrug dieser Generalmajor Freiherr von Elsnitz das Kommando einer Avantgarde von 7 Bataillonen und 21 Eskadronen mit dem Auftrag die geschlagene französische Sambre-Maas-Armee Jourdans zu verfolgen und ihr möglichst empfindliche Verluste beizufügen. Besonders hierbei – in der Verfolgung der geschlagenen französischen Sambre-Maas-Armee konnte sich Elsnitz mehrmals auszeichnen. So befand sich der Freiherr in einem Bericht des Kommandeurs von Erzherzog Karls Avantgardekorps, Feldmarschall-Leutnant Kray, über das siegreiche Gefecht von Gießen (16. bis 17. September 1796) unter den Ausgezeichneten des Tages.

Im Feldzug von 1799 in der k.k. Italien-Armee angestellt, zeichnete sich Elsnitz bei Verona (26. und 30. März 1799) und vor Mantua (18. Mai 1799) durch Mut und Tapferkeit hervor. Auch trug er wesentlich zur Eroberung von Mantua (7. August 1799) bei. Für seine herausragenden Verdienste wurde Freiherr von Elsnitz am 29. September 1799 zum Feldmarschall-Leutnant befördert. Im Feldzug von 1800 focht er, wiederum in der k.k. Italien-Armee, unter dem General der Kavallerie Baron von Melas mit Auszeichnung in der Riviera; so bei San Giacomo (12. April 1800) wo er den Divisionsgeneral Suchet besiegte und den französischen Truppen einen Gesamtverlust von etwa 1.000 Mann zufügte und am Monte Calvo (7. Mai 1800), wo Elsnitz über 1.500 französische Soldaten darunter den Adjutant Général Cravelle gefangen nehmen konnte. In der Schlacht von Marengo am 14. Juni 1800 kommandierte Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Elsnitz eine Kavallerie-Division (18 Eskadronen mit rund 1.800 Mann Reiterei) im ersten Treffen von Melas und beschloss mit dieser mörderischen Schlacht, in welcher er mehrere Wunden als Ehrenzeichen erhalten hatte, seine kriegerische Tätigkeit.

Er trat im September 1800 in den Ruhestand wurde aber am15. September 1802 zum Inspekteur des kaiserlich-österreichischen Beschäl-, und Remontierungswesens ernannt. Diese Stelle bekleidete Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Elsnitz bis ins Jahr 1809, um dann nach 47 Dienstjahren endgültig in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Der Freiherr von Elsnitz lebte die letzten Jahre in der Nähe von Wien in Maria-Enzersdorf , wo er im hohen Alter von 79 Jahren am 31. Dezember 1825 verstarb.

Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Elsnitz war in erster Linie ein sehr begabter Reiterführer und hatte in den späteren Feldzügen in Italien, so im Jahr 1800, auch sein offenbares Talent als Korpsführer bewiesen. In der Tat galt Elsnitz neben dem Prinzen von Hohenzollern-Hechingen, dem Grafen von Hadik-Futak sowie den beiden Freiherrn von Kaim und Ott als der fähigste Unterbefehlshaber von Melas.