Feldmarschall-Leutnant Freiherr d´Aspre von Hoobreuck

Konstantin Ghilain Karl Freiherr d´Aspre von Hoobreuck wurde im Jahr 1767 in Gent in Belgien geboren. Über seine frühere militärische Laufbahn war aus den vorliegenden Akten nur sehr wenig zu entnehmen. Aber wie es scheint, zeichnete sich d´Aspre im Jahr 1790, hier im Rang eines Hauptmanns bei der Niederschlagung des Aufstandes in den österreichischen Niederlanden (Belgien) aus, und wurde hierfür bei der 23. Promotion vom 19. Dezember 1790 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Zwischen den Jahren 1792-1799 nur sehr lückenhafte Erwähnungen, finden wird d´Aspre im Dezember 1800 im Rang eines Generalmajors.

1805 wurde d´Aspre zum Feldmarschall-Leutnant befördert und zum Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 18 ernannt, welches er bis zu seinem Tod führte. Bei Beginn des Dritten Koalitionskrieges von 1805 erhielt d´Aspre das Kommando eines Detachments (3 ½ Bataillone und 6 Eskadronen stark) in der kaiserlich-österreichischen Armee in Schwaben unter dem Oberbefehl des unglücklichen Feldmarschall-Leutnants Freiherr von Mack. In dem für das österreichische Heer sehr unglückliche Gefecht bei Günzburg am 9. Oktober 1805 wurde d´Aspre während der Kämpfe von französischen Soldaten gefangengenommen und sein schwaches Detachment aufgerieben.

Bei Ausbruch des Krieges von 1809 kommandierte d´Aspre eine Grenadier-Division im I. Reservekorps (General der Kavallerie Johann Fürst von Liechtenstein). Besonders heftig war d´Aspre mit seiner Grenadier-Division (8 Bataillone mit 5.362 Mann) in der Schlacht bei Aspern-Essling (21.-22. Mai 1809) beteiligt, wo er und seine Männer mit den französischen Truppen um den Besitz von Essling fochten. In der zweitägigen Schlacht von Wagram (5.-6. Juli 1809) wiederum seine Grenadier-Division kommandierend (8 Grenadier-Bataillone und ein Landwehr-Bataillon, zusammen etwa 3.960 Mann) wurde er am 6. Juli 1809 im Gefecht um Aderklaa von einer französischen Kanonenkugel schwer verletzt, als ihm diese seinen rechten Arm wegriss! Der tödlich verwundete d´Aspre wurde von seinen Soldaten nach Brünn (heute: Brno/Tschechien) gebracht, wo er an den Folgen seiner Verwundung verstarb.

Übrigens war der Neffe dieses unglücklichen Generals der spätere österreichische Feldzeugmeister Konstantin Baron d´Aspre und Hoobreuck (1789-1850). Er diente bereits als junger Offizier im Krieg von 1809, wurde hierbei in der zweitägigen Schlacht bei Znaim (heute: Znojmo/Tschechien) am 11. Juli 1809 schwer verwundet (siehe auch Memoiren des französischen Generals Marcellin de Marbot), und zeichnete sich auch während Befreiungskriege von 1813-1815 aus, so dass er in der 88. bis 144. Promotion der Jahre 1813-1816 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet wurde. In der Kriegsgeschichte größere Bekanntheit erlangte d´Aspre unter Graf Radetzky im Krieg von 1848/49 gegen Sardinien-Piemont. Hierbei als Feldmarschall-Leutnant und Kommandeur des II. Armeekorps in Norditalien fechtend, konnte er sich bei Santa Lucia vor den Toren Veronas (6. Mai 1848) siegreichen Ersten Schlacht von Custozza (25. Juli 1848) besonders hervortun. Für seine vorhergehenden Verdienste zum Feldzeugmeister befördert, erfocht d´Aspre im Feldzug von 1849 mit seinem II. Armeekorps den Sieg von Mortara (21. März 1849) und trug in der siegreichen Entscheidungsschlacht von Novara (23. März 1849) die Hauptlast der schweren Gefechte. Für seine Leistungen im Krieg gegen Sardinien-Piemont wurde Feldzeugmeister d´Aspre am 29. Juni 1849 bei der 153. Promotion mit dem Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.